Die Mühle

   Die Entstehung der Műhle in  Stary Wielisław am Fluss Bystrzyca, soll man mit der Grűndung des Dorfes binden, die dem so genannten deutschen Recht an der Wende des dreizehnten und vierzehnten Jahrhunderts unterworfen ist.

   Die erste erhaltene Erwähnung der Műhle stammt aus dem Jahr 1357. Zwei klodzkoer Bűrger haben ein Geschäft durchgefűhrt, und ihr Ziel ist „eine halbe Hufe des Feldes unter der Műhle in Wielisław“ gewesen. Von Anfang an gehörte die Műhle zum Landgut des Schulzen (der im Glatzer Bergland „den freien  Richter“ genannt wurde).  Aus dem im Jahre 1419 ausgestelten  Dokument erfahren wir, dass zu den Gűtern des Richters nicht nur zinspflichtige  Hufen gehörten, sondern auch „Vorwerksgebäude mit bewohnten Handwerkern, mit dem Bäcker, Schuhmacher und Schmied“. Dokument aus dem Jahre 1429 erwähnt auch die Műhle und die Dorfschenke, die einen Bestandteil des Richteramtes bildeten.  Die Mϋhle in Wielisław, die zum Richteramt gehörte, wurde noch im Jahre 1497 erwähnt. Der Besitzer der Mϋhle war damals Hilbrand Kauffung.

   In der ersten Hälfte des fϋnfzehnten Jahrhunderts hatte die Mϋhle zwei Eigentϋmer. Das waren der Erbrichter und Ratold, der damalige Besitzer des Dorfes.  Im Jahre 1435 wurde das Dokument ausgestellt und daraus ergibt sich, dass Jan Heinrich versprach, Hans Bertholsdorf zurϋckzuzahlen, das waren 2 Summen : -das erste Pönale – 44 Groschen, und das zweite – 35 Groschen „binnen Jahresfrist bis zum Heiligen Jan auf verschiedenen Raten“, die „aus dem ererbten Geld in Wielisław (Wilhamsdorf), aus dem zinspflichtigen Hufen im Richtergut und aus der Mϋhle“ kommen sollten.  Im Jahre 1437  beide Miteigentϋmer haben abgestimmt, daß Ratold die Hälfe der Mϋhle und zusätzlich zwei Pönalien der Miete in Jaszkowa Górna (Ober Hennigsdorf), das Dorf war im Besitz von Ratold, Jan abtritt, zum Tausch dafϋr Jan Heinrich gibt Ratold die Hälfte der Hufe unter der Mϋhle in Wielisław.

   Die  Glatzer Urbarien (aus den Jahren 1534 und 1571) erwähnen die Mϋhle in Wielisław, als Eigentum des Glatzer Hofes.  Die Mϋhle wurde mit zwei Holzrädern ausgestattet und  gehörte in einem Drittel zum Mϋller.

   Aus diesem Grund wurde ihm jährlich ca. 7 Malter von Roggen und Weizen gegeben.  Allerdings wurde der Mϋller  vepflichtet, zwei Schweine zu mästen, „vom Heiligen Michael bis zum Ostern“, er bekam dafϋr 24 Kopa als Zahlung vom Hof. (Kopa = im Mittealter war das eine Maßeinheit, die =4 Mandeln entspricht).

   Im Jahre 1575 wurde die Mϋhle zusammen mit dem gesamten Dorf den Augustinern gegeben, und im XVI Jh. war in den Händen der neuen Besitzer des  Dorfes-Glatzer Jesuiten.  Diese Letzten verkauflen sie im Jahre 1769 fϋr 1300 Kopa der Groschen in private Hände.

   Aufrund der Handwerkerskunst gehörte der Mϋller zu den reichsten und prominentesten Bewohner des Reiches.  Zu seinen Privilegien gehörte, unter anderem, das Recht auf Teil der Gebϋren fϋr das Mahlen von Getreide, den er zurϋckhalten konnte.  Der Besitz-Stand war jedoch mit einigen Pflichten verbunden.

   Der  Mϋler mußte dem Lehrer 8 Metzen Weizenmehl jährlich kostenlos liefern.  Die Urkunde ϋber den Kauf des Oberhofes in  Wielisłw im Jahre 1820 erwähnt dagegen, daß der Mϋller „eine  Brϋcke, die durch den Flussgraben zur Mϋhle an der Kapelle fϋhrt instand halten soll“.

   Das nötige Holz sollte er vom Hof bekommen. Er musste auch den Weg zur Mϋhle in ordnungsgemäßen  Zustand halten und die Flussufer befestigen.

   Thadeus Laschnitt, der Besitzer der Mϋhle und der örtlichen Grundstϋcke errichtete neue, größere und gemauerte Kapelle im Jahre 1800, an der Stelle der frϋheren, kleinen Dankkapelle.  Auf der rechten Seite, am  Haupteingang in die Pfarrkirche wurde das Epitaphium seiner Frau eingenmauert. Sie starb im Jahre 1807. An der Jahrhundertwende war die Mϋhle in den Händen der Familie Schindler, und der Beruf ging vom Vater auf den Sohn.

   Der Mϋller veranlasste u.a. die Rekonstruktion der Kapelle- des  Mausoleums  in den Jahren 1904 – 1907, die abgebaut  wurde, in Zusammenhang mit dem Bau der Eisenbahnlinie KŁODZKO – Kudowa.

   Im Gebäude, das neben der Mϋhle gebaut wurde, befand sich die Bäckerei, noch vor dem Zweiten Weltkrieg.  Sie funktionierte bis zu den 40-er Jahren des zwanzigsten Jahrhundert s.  Derzeit befindet sich hier u.a. das Lebensmittelgeschäft.

 

ϋbersetzung: I. Fediów