Die Schule wurde wahrscheinlich im XVII Jh. von Jesuiten aus Glatz (sie waren damals Dorfbesitzer) gegründet und gehörte zum „kirchlichen Teil des Dorfes“ (nach statistischen Darstellungen).
Die erste Quellenerwähnung stammt vom durchs Dorfsgericht geführten Schöppenbuch her. Darin gibt es u.a. Rechnungen aus 1665, die über Holzverkauf von demontierten “unterhalb von der Schule liegenden Häusern“ informieren. 1697 wurde Christof Müller als der erste Lehrer erwähnt. Die älteste Darstellung der Schule kommt aus der Hälfte des XVIII Jhs.
1769 erlieb König Friedrich der Zweite allen Bewohnern und Lehrern eine Anordnung über Schulpflicht in ganzer Grafschaft Glatz.
Aus dem 1769 kommt ein Urbarium ,das viele Informationen über Kirchenvermögen und Bewohnerpflichten enthält. Darin steht: „die Schule und Lehrerwohnung befinden sich im Garten an der Kirche“.
Die Schule befand sich in jener Zeit in einem nicht groBen Holzgebäude, das sich aus 2 Sälen bestand. Im gröBeren Raum, wo die Schüler unterrichtet wurden, gab es: 3 Schreibtische, 6 Bänke, eine Tafel „für klare Vorträge“, ein Evangelium, 10 Katechismen, 18 Handbücher „ über Liebe zur Heimat“, ein Lehrbuch, TintenfaB, einen Ständer und ein Kruzifix (auf Papier gemalt). Im kleineren Saal gab es: einen Tisch, Hocker, Kupferbecher, eine Öllampe und Harke.
Die Besitzer von Oberhof ,Bewohner von Neu-und Altwilmsdorf, Falkenhain und Nesselgrund mussten sich um Bau-und Brennholz für die Schule bemühen.
Die Schule war sehr schäbig (arm) ausgestattet (es gab auch keinen Ofen). 1836 wurde ein neues aus Ziegeln und Stein, prachtvolles Gebäude erbaut. Über dem Eingang hängt eine Tafel mit Inschrift: „1836 unseren Kindern erbaut“.
Da die Schülerzahl stieg, musste noch ein Lehrer angestellt werden. 1845 gab es 273 Schulkinder , 1870- 280 Schulkinder (aus 3 Ortschaften) und 1883 – 142 Schulkinder (bloßaus Altwilmsdorf) .
Die besten Schüler bekamen für gute Noten Stipendien und die ärmsten eine Hilfe (Schenkung) für Schulsachen, Kleider, usw.
Augustin Bittner (Besitzer von Oberhof) gründete (20.04.1852) eine Stiftung von 100 Taler: "für fleibige ,begabte und arme Schüler aus Altwilmsdorffür Schuhe, Kleider, Schulsachen…“
Und Florian Tauber gründete auch eine Stiftung von derselben Summe: „für arme Kinder mit bestem Schulbesuch für Schulsachen,Kleider oder als Geld für Lebensunterhalt".
Die Lehrer hatten damals viele Pflichten. Sie hatten nicht nur die Kinder zu unterrichten sondern auch waren gleichzeitig Küster und Organisten. Außerdem mussten sie eine halbe Viertelstunde groBeKirchenglocke läuten (das ganze Jahr lang, freitags um 15 Uhr, zur Christus-Tod-Erinnerung), Messeankündigung vorbereiten und von der Kanzel vorlesen, musikslische Gestaltung jeder Messe erledigen (Orgel spielen, Kirchenlieder singen, Kinder auf Singen vorbereiten, Litanei beten). Sie halfen auch seinem Pfarrer während jeder Mese und in der Sakristei.
Im Urbarium aus 1769 steht, dass Lohn eines Lehrers sehr niedrig war. Das Geld bekam er von preußischen, königlichen Schulamt. Die Dorfbewohner zahlten ihm den Zehnten: Getreide (Weizen, Roggen), Weizmehl von einem Müller und Erbse von einem Bauer. Auf den Heiligen Georg bekam er 66 Brotlaibe, auf den Heiligen Michael 68 Brotlaibe,zu Ostern (von zwei Vorwerken) 15 Stück Eier und aus dem königlichen Wald (in der Nähe von Nesselgrund) 8 Klafter Holz (jedes Jahr). Außerdem hatte er das Recht zu einer Bude an der Kirche (zinsenfrei) und hatte auch einen Friedhof, wo Pestopfer begraben wurden, zur Verfügung (er bekam jährlich einen Schok Reisholz).
übersetzung: A. Śledź