Die Kapelle „Mausoleum”

   Die Geschichte ihrer Entstehung ist mit der Schlacht verbunden, die sich bei Stary Wielisław am 27.12.1428 abspielte. Das schlesische Rittertum, darunter Sippen aus der Glatzer Grafschaft mit Hussiten unter Führung von Jan Kralovec, die damals das Glatzer Land plünderten, trug sie aus. Der schlecht geplante Angriff gegen das befestigte Ketzerlager endete mit der Zerrütung der von Jan Ziębicki geführten Pfadfinderstämme und mit dem Tod des Herzoges.

   Der die Chronikaufzeichnungen analysierende herausragende Forscher der Geschichte des Glatzer Landes, Josef Kögler, gibt an, dass 400 Ritter in der Schlacht umgekommen sind (350 sollten in Szalejów, und 50 in Glatz begraben werden) und 250 Hussiten. Die letzten sollten in Stary Wielisław begraben werden. Sie sind außerhalb des Friedhofs begraben worden, wahrscheinlich auf dem Platz, wo sich heute eine Votivsäule befindet, die aus einem anderen Platz im XVIII Jh. umgezogen wurde, gegenüber der Schule.

   Auf der die Kirche in Wielisław darstellenden Illustration aus der Hälfte des XVIII Jh. sieht man eine andere Säule. Im Stadtverzeichnis aus dem Jahr 1769 wurde dieser Platz „das Alte Gräberfeld” genannt.

   Nach dem Weggehen der Hussiten wurde am Ort des mutmaßlichen Todes des Herzoges eine kleine Holzkapelle errichtet. 1800 riss się Tadeusz Lachnit, Müller und Eigentümer der Erde, auf der się stand, ab und auf ihrem Platz erbaute er eine neue, größere und gemauerte. Die Grabinschrift seiner 1807 gestorbenen Ehefrau wurde in die Wand bei dem Eingang in die Kirche eingemauert. Die Kapelle ist anschließend 1883 von dem nächsten Eigentümer der Mühle August Schindler renoviert worden.

   Im Zusammenhang mit dem Bau der Bhanlinie Glatz – Kudowa (XIX und XX JH.) ist die Kapelle abgerissen worden. Auf die entschiedene Forderung der Einwohner ist się aber in den Jahren 1904-1905 wiederaufgebaut worden, nach dem Projekt des herausragenden schlesischen Architekten Ludwik Schneider im neugotischen Stil (nach seinem Projekt sind auch die Rosenkranzkapellen in Bardo und auch ein paar Kirchen in dem ganzen Schlesien errichtet worden), etwas weit entfernt von dem Urplatz. Über dem Eingang befindet sich eine Aufschrift: Johannes, der Münsterberger Herzog, ist getötet worden, indem er mutig gegen Hussiten um sein Vaterland kämpfte.

   Man hat dort auch die steinerne den Pistenadler darstellende Basrelief sowie die Wappen der Städte Glatz und Münsterberg placiert. Innen befindet sich ein Altar , dagegen auf dem Gewölbe sieht man das den Moment des Todes des Herzoges aus den Händen der Hussiten darstellende Fresko.

   Die kleine Kapelle, obwohl się so umgangssprachlich benannt wird, hat nichts Gemeinsames mit dem Mausoleum, weil dieses Wort eine Art der Grabstätte in der monumentalen Form bedeutet, zu tun. Nach Kögler sollte der Herzog Jan Ziębicki, den die kleine Kapelle unvergeßlich macht, nach der Schlacht gegen die Hussiten in Glatz begraben werden.

 

ϋbersetzung: K. Satława